Heilende Kräfte im Tanz®

Alles Leben ist Tanz!

Was ist „Heilende Kräfte im Tanz®“ oder HKIT®?

Die Intention


Die tanzpädagogische und tanztherapeutische Methode HEILENDE KRÄFTE IM TANZ® öffnet Räume, um sich und anderen die Ressource Tanz als Heilungsweg zu erschließen. Nähe zu Dir selbst, Gemeinschaft, Spiritualität, Geborgenheit, Lebensfreude, Kreativität, Glück. Sich anbinden an die universelle Bewegung des Lebens.

Die Methode


„Heilende Kräfte im Tanz®“ wurde 1986 von Gabriele Fischer ins Leben gerufen und entwickelte sich aus der Erforschung von Heilungstanzritualen verschiedener Kulturen sowie der Verknüpfung mit pädagogischen und therapeutischen Methoden der modernen westlichen Welt.

Die Wurzeln von HKIT® gehen zurück auf das Konzept des “Entdeckenlassenden Lernens” der Reformpädagogik, die Bewegungsarbeit von Elsa Gindlers und die Forschungsarbeiten von Wilhelm Reich sowie deren Weiterentwicklung in der Biodynamik durch Gerda Boyesen. Im westlichen Kulturkreis gilt Wilhelm Reich als der Begründer der Körperpsychotherapie. In seinen bahnbrechenden Arbeiten geht es wesentlich um die Verbindung zwischen Körper, Lebensenergie und Seele. Reich entdeckte den elementaren Zusammenhang von seelischen Traumata und körperlichen Verspannungen, welche einen freien Fluss der Libido, der Lebensenergie, verhindern.

Diese therapeutischen Modelle wurden von Gabriele Fischer auf der Grundlage ihrer eigenen Forschungsarbeiten weiterentwickelt und um das Element des Tanzes erweitert. Im Unterschied zu anderen therapeutischen Ansätzen hebt der Tanz maßgeblich die Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmtheit des körpertherapeutischen Prozesses hervor: Ich selbst bin es, die tanzt und damit den therapeutischen Prozess bestimmt. Im Einklang mit dieser grundlegenden Einsicht verzichtet HKIT® vollständig auf manipulative, eingreifende und grenzverletzende Techniken.

Die Methode „Heilende Kräfte im Tanz®“ unterstützt Menschen in ihrem persönlichen Wachstumsprozess. Sie öffnet den Zugang zum eigenen kreativen Lebenspotenzial und lässt uns eine Heimat finden in der Verbundenheit zu uns selbst und dem Eingebunden sein in die Gemeinschaft. Mit spielerischer Leichtigkeit öffnet sie uns die Türen, um uns unser ursprüngliches Bewegungswissen wieder zu erschließen, das tief im Körperbewusstsein eines jeden Menschen verankert ist.“

(Quelle: tanztherapeutinnen.org)

Die Tools


„Die von Gabriele Fischer entwickelte Methode HKIT® öffnet spielerisch leicht die Türen, sich das ursprüngliche Bewegungswissen wieder zu erschließen, das im Körperbewusstsein jedes Menschen verankert ist. So kann tanzenlernen Wachstum werden. Die wichtigsten Tools der HKIT® sind:

  • Körperbewusstsein
    Physische, psychische, mentale und spirituelle Ebenen sind miteinander verbunden. Über den Körper können wir uns selbst erkennen und uns verändern. Bewegungsmuster, Verhaltensmuster, Glaubensmuster, Denkmuster und Beziehungsmuster sind eng miteinander vernetzt.
  • Körperlandschaften
    Körperräume wie Knochen, Muskeln, Faszien, Haut, Aura, Organe und Körperorte von Kopf bis Fuß über das Becken bis zu Herz und Hand öffnen im Tanz Wahrnehmungswelten mit neuen Bewusstseins-, Handlungs- und Bewegungsspielräumen im Innen und Außen.
  • Stimme
    Stimme, Töne, Klänge und Rhythmen materialisieren sich als Bewegung im Körper, in den Muskeln, Knochen, auf der Haut … . Sie öffnen Räume und verbinden Zeiten. Die Melodie des Lebens finden, den eigenen Rhythmus tanzen, Kraftlieder singen.
  • Spiritualität
    Nähe zu mir selbst, Nähe zu anderen, Nähe zu dem Um-mich. Den Tanz der Schamanin tanzen. Heilungstanzrituale entwickeln. Tanz, Trance, Ekstase.
  • Bewegung
    Bewegung ist die Sprache des Körpers. Im Tanz innen und außen verbinden. Dazu stehen drei kraftvolle Methoden zur Verfügung:

    • Der freie Bewegungsimpuls
      Unser Körper ist permanent in allen seinen Teilen aktiv, in unterstützender oder in expressiver Form. Alle unsere Körperteile, Körperebenen, jede Zelle, jedes Organ steht in Verbindung mit unserer Lebensenergie und unseren Bewusstseinszuständen. Diese Verbindungen prägen unsere Bewegungen und machen sie gleichzeitig einzigartig. Im Tanz dem freien Bewegungsimpuls folgen heißt, ganz innen bei mir, der Quelle meiner Lebensenergie ankommen, ihm folgen und den eigenen Tanz von innen nach außen entstehen lassen. Die Schleusen öffnen in die eigene Beweglichkeit, ihr folgen, sie zulassen in einen Tanz des Lebens.
    • Tanzarchetypen
      Nicht jede Beweglichkeit entwickelt sich in der freien Arbeit. Tanzarchetypen sind Vorbilder, Vortänzerinnen, die Wege zeigen, Bewegungsblockaden aufzulösen. Stampfen, hüpfen, drehen, fallen, fließen, schlängeln. Tänzerische Bewegungen, wie wir sie als Tanzarchetypen in Tanzkulturen um den ganzen Erdball wieder finden. Die Bewegungsmuster der Tanzarchetypen ermöglichen den Anschluss an die Kraft, die in diesen Bewegungen schlummert. Indem die Tanzarchetypen getanzt werden, können Bewegungsblockaden aufgelöst, das Bewegungsspektrum erweitert und die Bewegungsfreiheit im Tanz wieder gefunden werden.
    • Die Basics der Tanzform HKIT®
      Die Tanzarchetypen lassen sich auf wenige Bewegungen zurückführen – den Basics der HKiT®. Diese Basics zeigen sich auch im freien Bewegungsimpuls, wenn die Lebensenergie ins Fließen kommt und finden sich in den unwillkürlichen Bewegungen des Zitterns, Schlotterns und der Reflexe wieder. Bewegungen des Lebens aus vor-zurück, rechts-links, hoch-runter: kippen, wiegen, kreisen. Es sind Bewegungen, die wir nicht erlernen müssen, die uns als Gabe auf den Weg mitgegeben sind und die nur darauf warten, aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden. Beckenbewegungen beim Gehen, Stehen, Sitzen, Schlafen. Basics, kleinste Bewegungseinheiten, wie wir sie in der Zellflüssigkeit wieder finden, in der Spirale der Eiweißstruktur. Vor-zurück und rechts-links Bewegungen verbunden mit hoch-runter Bewegungen, daraus entsteht der Kreis, die Spirale. Makro- und Mikrokosmos treffen sich in den Basics der HKiT® in einem kosmischen Ganzen. Kippen, wiegen und kreisen finden sich sowohl in der Reichschen Körpertherapie als auch in den Bewegungen des Bauchtanzes. Tanz & Therapie.

Ur-Sprünge


Der freie Bewegungsimpuls, die Basics der HKiT® und die Tanzarchetypen vermitteln eine umfassende Bewegungsintelligenz. Dazu gehört der Tanz mit allen Körperteilen von Kopf bis Fuß, von den Fingerspitzen über die Schultern, Herz, Lunge und Leber bis zum Becken.

Die Tanzform HKIT® öffnet die Möglichkeit, den Einfluss und Zusammenhang der Körpersysteme auf die entwicklungsphysiologischen Bewegungsmuster zu erforschen, die jeder Mensch in seiner Entwicklung in unterschiedlicher Stärke und Ausrichtung mit Parallelen zum Tierreich, zu Pflanzen, zur sogenannten unbelebten Natur durchläuft.
Der Tanz mit dem freien Bewegungsimpuls, den Tanzarchetypen und die tänzerische Integration der BASICS HKIT® in alle Körperteile und auf alle Körperebenen stellt eine umfassende Methode der ganzheitlichen Bewegungserfahrung, Bewegungsanalyse und Bewegungsschulung zur Verfügung. Die Tanzform HKIT® ermöglicht, persönliche Bewegungsmuster zu erkennen, neue zu er-lernen, sie bewusst zu nutzen und in das eigene Bewegungsrepertoire zu integrieren. Der Tanz mit den verschiedenen Körperteilen und Körperebenen erschließt deren Bewegungsqualitäten, führt in einen großen Bewegungsreichtum und stellt eine tiefe Heilungsebene zur Verfügung.
Im Vordergrund der Tanzarbeit HKIT® steht ein liebevoller Körperbezug und ein Tanz, der der Prozesshaftigkeit des Lebens gerecht wird. Die Tanzform HKIT® schafft Bewusstsein für den eigenen Körper und den eigenen Tanz. Durchlässigkeit und Isolation, Achse und Aufrichtung, der Bezug zur Erde und der Tanz mit der Schwerkraft sind wichtige Inhalte der Tanztechnik „Heilende Kräfte im Tanz®“. Dazu gehört auch der tantrische Tanz mit den Polaritäten wie innen und außen, fließen und pulsieren, oben und unten, vorne und hinten, rechts und links, schnell und langsam, Mikro- und Makrobewegung. Wurzeln der Tanzform HKIT® finden sich in Heilungstanzritualen vieler Kulturen, z.B. dem indianischen Tiertanz, dem afrobrasilianischen Candomblé, der italienischen Tarantella, den Tänzen der Aborigines, der alemannischen Fastnachtstradition und dem orientalischen Bauchtanz.“

(Quelle: heilende-kraefte-im-tanz.de)

Die Ethik


Alle Tanztherapeutinnen HKIT® verpflichten sich zu folgenden ethischen Grundsätzen.

Die Arbeit mit HKIT® vermittelt das Wesen der Biodynamischen Philosophie. Sie zeichnet sich aus durch die respektvolle Begegnung und das Achten des Willens und der individuelle Fähigkeiten der Teilnehmer, sich auf kreative innere Veränderungen einzulassen, wie sie der tanztherapeutische Prozess der körperfundierten Psychotherapie beinhaltet.

HKIT® bietet einen geschützten Raum, in dem die Teilnehmer ihren Prozess und ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen, leben und tanzen können. Interventionen beziehen sich immer auf das Wachstum der Teilnehmer und dienen deren Unterstützung und Entfaltung der Primärpersönlichkeit.

Die nach HKIT® Ausgebildeten verstehen sich als Begleiter und handeln entsprechend der Grundsätze:

  • Folge den sich immer neu entfaltenden Lebensimpulsen.
  • Wir haben die Methode, der Teilnehmer aber hat die Lösung.

Ethikrichtlinien der Tanztherapeutinnen HKIT®

Grundlagen tanztherapeutischen Arbeitens

  1. Die Tanztherapeutinnen HKIT® vermitteln in ihrer Arbeit das Wesen der Biodynamischen Philosophie. Sie begegnen ihren Klientinnen mit Respekt und achten deren Willen und deren individuelle Fähigkeiten, sich auf kreative innere Veränderungen einzulassen, wie sie der tanztherapeutische Prozess der körperfundierten Psychotherapie beinhaltet.
  2. Die Tanztherapie bzw. Beratungssituation stellt einen Heilungsraum dar, der von der Tanztherapeutin zur Verfügung gestellt und geschützt wird und in dem die Klientin ihren Prozess und ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen, leben und tanzen kann. Die Interventionen der Tanztherapeutin beziehen sich immer auf das Wachstum der Klientin und dienen der Unterstützung und Entfaltung der Primärpersönlichkeit der Klientin.
  3. Die Tanztherapeutinnen HKIT® arbeiten nach dem Grundsatz: Folge den sich immer neu entfaltenden Lebensimpulsen. Sie verstehen sich als Begleiterinnen ihrer Klientinnen und handeln nach dem Grundsatz: Die Tanztherapeutinnen haben die Methode, die Klientinnen aber die Lösung. Literatur: Tanzbuch HKiT® 1996, S. 123, Vortrag zum Thema „Heilende Kräfte im Tanz®“ und Heilungsräume.
  4. Die Tanztherapie HKIT® schließt manipulative Konfrontation, manipulierendes, charakteranalytisches Verhalten und therapeutische Patronisierung, Matronisierung und Bevormundung aus.
  5. Um der Grundhaltung des respektvollen Umgangs mit der Integrität und einzigartigen Persönlichkeit der Klientinnen gerecht zu werden, machen sich die Tanztherapeutinnen HKIT® ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse, ihre eigenen Verletzungen und ihre eigenen Prozesse bewusst. Sie tun dies unter anderem durch Supervision. Sie arbeiten außerhalb ihrer tanztherapeutischen Tätigkeit an sich selbst z.B. in eigenen Tanztherapiestunden und in der tanztherapeutischen Supervision.
  6. Die Tanztherapeutinnen HKIT® schließen sexuelle, psychische und physische Übergriffe und Grenzverletzungen seitens der Tanztherapeutin gegenüber ihren Klientinnen innerhalb und außerhalb der Tanztherapie- oder Beratungssituation aus.

Diesen ethischen Grundsätzen fühle ich mich verpflichtet und ich erkenne sie für meine Arbeit als Tanztherapeutin HKIT® an.“

(Quelle: heilende-kraefte-im-tanz.de)

Wirksamkeitsstudie


Zur Zeit läuft ein Forschungsprojekt zur Wirksamkeit von HKIT®.

Um die Wirksamkeit von HKIT® wissenschaftlich zu erforschen, führen mehrere Tanztherapeutinnen HKIT® Kurse durch. Die Teilnehmerinnen beantworten vor und nach dem Kurs einen Fragebogen. Freya Fischer, Dipl. Psychologin an der Uni Osnabrück, wird die Fragebögen auswerten. Die Ergebnisse dieser quantitativen Wirksamkeitsstudie werden veröffentlicht.